Emanuel Josef Margold

04.05.1888 Wien 02.05.1962 Bratislava Architekt, Grafiker, Entwerfer für angewandte Kunst

Nach einer Ausbildung als Schreiner besuchte Emanuel Josef Margold die Kunstgewerbeschule in Mainz als Schüler von Anton Huber, dem Vater des Künstlerkolonie-Mitglieds Patritz Huber. Anschließend studierte er an der Kunstgewerbeschule in Wien in der Meisterklasse für Architektur bei Josef Hoffmann. Schon ab 1907 wurde Alexander Koch auf Margold aufmerksam und veröffentlichte Entwürfe von ihm in seinen Zeitschriften für Architektur und Kunstgewerbe. 1909/10 war Margold Assistent seines ehemaligen Lehrers Josef Hoffmann und Mitarbeiter der „Wiener Werkstätte“. Nachdem er den Ruf an die Künstlerkolonie erhielt, zog er im Oktober 1911 gemeinsam mit seiner Frau, der Textilkünstlerin Ella Margold, nach Darmstadt. Hier entwarf er u. a. das provisorische Ausstellungsrestaurant im Platanenhain, zudem gestaltete er den Platz vor dem Hochzeitsturm und richtete drei Musterwohnungen in der „Miethäusergruppe“ von Albin Müller ein. Ab 1912 arbeitete er mit der in Hannover ansässigen Keks-Fabrik Hermann Bahlsen zusammen, für die er bis ca. 1917 Gebäckdosen in Blech und Keramik, Schaufensterdekorationen sowie Ladeneinrichtungen entwarf. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Margold zum Militärdienst eingezogen, die Entwurfstätigkeit für Bahlsen übernahm in dieser Zeit seine Frau Ella. Nach dem Krieg kehrte er nach Darmstadt zurück und führte zahlreiche Aufträge für Privathäuser, öffentliche Gebäude und Ladeneinrichtungen aus. 1929 siedelte Margold nach Berlin über und verwirklichte verschiedene, z. T. dem Bauhausstil verpflichtete Architekturprojekte.